
Viele Wege führen nach Rom. Viele Wege führen auch zu deiner Sicherheit.
Wir möchten dir hier einige Möglichkeiten der Absturzsicherung zeigen.
Zunächst musst du einen geeigneten Weg finden dich gegen einen möglichen Absturz zu sichern. Das ist nicht immer ganz einfach, und manchmal auch ein wenig lästig. Aber es ist noch viel lästiger nach einem Absturz im Krankenhaus zu liegen. Die aktuellen Unfallstatistiken und Pressemeldungen zeigen, dass das viel häufiger vorkommt als du denkst. Hier erfährst du auch was über die Vorschriften zur Absturzsicherung.
Was kannst du tun um dich zu sichern?
Zunächst benötigst du einen Sicherheitsgurt. Ein einfacher Gurt oder ein Seil um die Hüfte reicht dabei nicht aus. Das würde dich eher verletzen oder dich in Gefahr bringen. Deshalb sind nach den heutigen Erkenntnissen Auffanggurte notwendig. Man nennt diese auch PSAgA (persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz). Das ist die offizielle Bezeichnung. Sowohl Handwerker,Wartungstechniker, als auch Feuerwehr benutzen diese. Sie sind per Gesetz zur Benutzung verpflichtet. Kurzum alle die sich auf einem Flach-oder Steildach bewegen sind zur Benutzung verpflichtet. Wenn du sie also nicht benutzt, aus welchen Gründen auch immer, wirst du im Falle eines Unfalles große Schwierigkeiten mit deiner Berufsgenossenschaft und Unfallversicherung haben. Die Berufsgenossenschaft Bau (BGBau) hat eigens dafür Leitfäden entwickelt. Sieh sie dir an !
Im Angestelltenverhältnis wird dir dein Chef diesen Auffanggurt sicher zur Verfügung stellen. Das gehört einfach zur Arbeitssicherheit. Wenn nicht, soll er schnellstens einen besorgen. Dein Leben hängt davon ab!
Zum Auffanggurt gehört auch immer ein Bandfalldämpfer und ein Seil. Der Falldämpfer soll die Wucht beim freien Fall mindern und sich vor Verletzungen schützen. Ohne den Bandfalldämpfer würde der Auffanggurt ziemlich heftig in deinen Körper einschneiden, wenn du am Ende des Seiles angekommen bist. Das Sicherheitsseil gibt es in verschiedenen Ausführungen. Am besten eignet sich ein langes Seil von bis zu 15 oder 20 Meter Länge. Auf diesem Seil befindet sich ein sog. Seilkürzer. Damit kannst du das Seil immer auf die richtige Länge einstellen und straff halten.

Die Absturzgefahr an solchen Dächern ist besonders hoch !
Hier sieht man deutlich den Auffanggurt mit dem Falldämpfer und den Seilkürzer. Den Seilkürzer nennt man auch mitlaufendes Auffanggerät. Diesen kannst du individuell und mit einem Griff auf die richtig Länge einstellen. So wird ein Fall in die Tiefe optimal verhindert.
Wenn du jetzt noch das Seil noch an einem sicheren Befestigungspunkt anbringst, bist du maximal gesichert. Dein Bauleiter, die Berufsgenossenschaft und deine Familie werden es dir danken.
Und wo befestige ich jetzt meinen Auffanggurt ?


Dafür gibt es natürlich auch wieder
viele Möglichkeiten.
Bei Flachdächern werden oft feste
Anschlagpunkte (den sog. Sekuranten)
oder Seilsysteme verwendet.
Du kannst natürlich auch einen anderen festen Punkt verwenden. Zum Beispiel einen gemauerten Kamin, einem Sicherheitsdachhaken, oder einen Sparren am Dach. Ungeeignet sind in jedem Fall Fahrzeuge am Boden. Stell dir vor es fährt jemand weg damit! Auch Dachlatten, Gerüste, oder die Befestigung von Solaranlagen sind nicht sicher genug.
Zu den Möglichkeiten der Absturzsicherung zählen die nachfolgend aufgeführten.
Hier eine kurze Übersicht.
- Absperrungen sind meist Geländer oder Gitter, welche verhindern, dass Personen bis zu absturzgefährdeten Bereichen hin gelangen.
- Abdeckungen können beispielsweise größere Öffnungen, wie Lichtkuppeln, Dachfenster oder Durchführungen während der Bauphase oder auch später verschließen. Sie müssen immer so ausgeführt sein, dass niemand in diese Öffnungen hinein fallen kann. Diese nennt man auch Durchsturzsicherung.
- Seitenschutz bei horizontalen Flächen sind meist an Absturzkanten von Flachdächern angebracht. Diese können fest installiert oder aufklappbar sein.
- Seitenschutz bei geneigten Flächen, sind an Steildächern meist während der Bauphase angebracht.
- Laufbrücken werden benötigt wenn das Dach oft begangen werden muss. Auch von Personen die nicht direkt mit den Bauarbeiten beschäftigt sind. Das kann beispielsweise bei regelmäßigen Wartungsarbeiten an Antennenanlagen oder Lüftungstechnik der Fall sein.
- Lastverteilende Beläge kommen zum Einsatz wenn das Dach so beschaffen ist, dass man leicht hindurch brechen könnte. Da werden Beläge ausgelegt , die die Last der Person auf die Unterkonstruktion verteilt.
- Arbeitsgerüste werden hauptsächlich zur Fallsicherung und zum Seitenschutz bei Arbeiten an Flach-und Steildächern verwendet.
- Schutznetze sollen Personen oder Gegenstände auffangen und auch die tiefer gelegenen Bereiche und Personen schützen.
- Zugangs- und Positionierungsverfahren unter Verwendung von Seilen sind sog. Seilsicherung Systeme. Dazu wird ein oder mehrere Seile aus Edelstahl an den gefährlichen Stellen in einem gewissen Abstand gespannt. Dort kann sich dann eine oder mehrere Personen mit dem Auffanggurt anhängen.
- Leitern sollten immer gegen Abrutschen oder Umfallen gesichert werden.
- Mobile Anschlagpunkte am Flachdach werden eingesetzt um die Dachabdichtung nicht zu beschädigen. Sie sind mit schweren Gegengewichten versehen, um die Fallkräfte aufzunehmen.
- Absturzsicherung an Tür oder Fenster. Diese werden einfach in die Fensteröffnung oder in den Türrahmen eingehängt. Sie haben eine Befestigungsmöglichkeit für den Auffanggurt oder das Seil. Sehr praktisch beim Fenster putzen oder Arbeiten an der Fassade !
Zu diesen Möglichkeiten der Absturzsicherung kannst du hier noch einiges erfahren.
Danke für den Beitrag und den Tipp mit dem Auffanggurt. Aktuell muss ich auf meinem Dach Reparaturarbeiten vollziehen, welches sich 9 Meter in der Höhe befindet. Zuerst wende ich mich für ein geeignetes Schutznetz an einen entsprechenden Fachmann.
Absturzsicherung ist essenziell. Ich bin selbst schon einmal vom Dach gefallen. Ich kann bestätigen, dass der Absturz noch viel lästiger ist als sich um die Sicherheit zu kümmern.
Ein sehr Interessanter Artikel.
Habe da noch eine Ergänzung zu einen Temporären System bei Montagearbeiten.
Das TFS-System, (Teporäres- First- Sicherungs- System)
Kann aber auch als Rückhaltesystem eingesetzt werden.
Seit 2018 auf dem Markt und hat schon Leben gerettet oder zumindest Schlimmeres verhindert bei einem Absturz.